Sonntag, 15. Mai 2016

Sternenschiff MATARKO - Pilot der Sterne


Der Astronaut Franz Xaver Steinbauer startet zu einer Mondumkreisung unter Leitung der europäischen Raumfahrtbehörde ESOC. Fast zeitgleich erwacht auf der Rückseite des Mondes ein außerirdisches Raumschiff zu neuem Leben. Das Schiff MATARKO, das auf der Rückseite des Mondes in einem tiefen Canyon versteckt unter einer fünfzig Meter dicken Mondgesteinsschicht liegt, nimmt die Annäherung war.  Nach 1000 Jahren des Alleinseins sehnt es sich danach, wieder zu den Sternen zu fliegen. Das einzige, was es hierzu benötigt, ist ein neuer Kommandant.





So beginnt ein Abenteuer, das ein intelligentes Raumschiff und einen menschlichen Astronauten von der Erde in einer Symbiose zusammenbringt, die nie zuvor denkbar gewesen wäre.


Leseausschnitt:

An diesem frühen Abend war es relativ kalt in Französisch-Guayana, genauer gesagt nahe Kourou, dem Weltraumzentrum der ESOC. Neben den Gebäuden für die Startvorbereitung von Raketen und Satelliten stand das Startkontrollzentrum.
In einigen Kilometern Entfernung konnte man die Startrampe IV mit der neuartigen zweistufigen Trägerrakete bewundern, auf deren Ende die HERMES 1 Kapsel montiert war.
Die Startrampe VI stand jetzt dort, wo noch vor einigen Jahren die stillgelegte Rampe ELA-1 stand. Hier waren die legendären Ariane Raketen gestartet worden.
An der Route de l’Espace, nicht weit entfernt vom Jupiter Kontrollzentrum, direkt an das Verwaltungsgebäude angeschlossen, gab es das „All In“.
Es war das einzige Lokal im weiteren Umkreis, das hauptsächlich von Bediensteten der ESOC, dem European Space Operations Centre, und natürlich von Astronauten besucht wurde.

An diesem Mittwochabend gegen 17.00 Uhr war es noch relativ leer am Tresen Area 51, wie das
Teilstück des über fünfzehn Meter langen Bartresens von den Astronautenanwärtern genannt wurde. Astronaut Franz Xavier Steinbauer betrat das „All In“ heute als elfter Gast. Er hatte die nächsten sechsunddreißig Stunden dienstfrei. Dann startete sein Flug zum Mond. Er hatte heute zwar nicht vor sich zu betrinken, wie das des Öfteren speziell die noch jungen Astronautenanwärter praktizierten, wenn der anfängliche Stress Überhand zu nehmen schien.
Sein Stress war mehr privater Natur gewesen und leider vorbei, denn die Beziehung zu seiner Frau Vivien war schon vor vielen Monaten zerbrochen.
Nein, er wollte sich heute nicht betrinken, sondern einen gemütlichen Abend mit einigen Freunden verbringen, ohne Stress und Zeitdruck.
Vergnügt ging er zu seinem alten Stammplatz. Er kramte, nachdem er sich hingesetzt hatte, in den Seitentaschen seiner Arbeitshose herum und zog zwei schon etwas mitgenommene alte Romanhefte hervor.
Franz Xavier war ein Fan von Science Fiction Geschichten.
Speziell der Weltraumheld John Starbug hatte es ihm angetan.
Nachdenklich schaute er auf das Titelcover des Heftes und lächelte.
Übermorgen würde er zu seinem großen Ausflug ins All starten. Nicht, wie John, zu anderen Galaxien und in gewaltige und gefährliche Abenteuer. Nein, nur Richtung Mond.
Aber auch dieser relativ kurze Weg war für die heutige Menschheit immer noch ein Abenteuer besonderer Art und natürlich insbesondere für denjenigen, der es antrat.
Franz Xavier hatte keine Angst, nein das war es nicht.
Es war ein erster Schritt in die richtige Richtung und sein Verlangen nach mehr wurde dadurch nur noch verstärkt.
Ob er die in einigen Jahren geplante Unternehmung zum Mars wohl mitmachen würde?
„Hallo Franz, du träumst wohl schon wieder.“
Steffen und Lars, zwei aus seiner ehemaligen Ausbildungsgruppe, standen vor ihm.
„Alles hat irgendwann einmal mit Träumen begonnen, ihr Ignoranten!“, erwiderte er mit einem leicht idealistischen Unterton. Er meinte es dabei keinesfalls böse mit ihnen und das wussten sie auch, denn sie kannten natürlich sein Faible und seine Begeisterung für die Romanhefte und die darin beschriebenen Abenteuer.
„Was haltet ihr von der Theorie, dass es im Weltall nur so von Leben wimmelt? Müssten wir dann nicht mit der Nase geradezu auf dieses außerirdische Leben stoßen, sofern wir nur oft genug hinaus kommen?
Jeder Flug in den Weltraum vergrößert dabei unsere Möglichkeiten, oder etwa nicht?“
„Sag mal, hat dich der Raumkoller bereits vor deinem Flug eingeholt? Jetzt stoßen wir erst einmal auf deinen Weltraumtrip an. Kleine grüne Männchen wirst du noch früh genug sehen“. Lars lachte und die Gläser klirrten laut beim aneinanderstoßen.
Das Lokal füllte sich langsam. Es hatte sich unter den Mitarbeitern eingebürgert nach Büroschluss oder Schichtende noch auf ein Glas in das „All In“ zu gehen.
Hier konnte man den Tag mit den Kollegen in Ruhe ausklingen lassen.
Noch dazu, wo viele der Mitarbeiter keine Familie vor Ort hatten und meist mehrere Monate allein verbrachten, bis sie wieder einen Heimaturlaub antreten konnten.
„Überlegt doch einmal logisch. Wenn nur auf jeden tausendsten Stern ein Planet käme, der irgendeine Form von Leben trägt, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass ebenso wie auf der Erde, vielleicht bei jedem Zehnten intelligentes Leben entstanden sein könnte.“
Franz Xavier war in seinem Element.
„Bei den Millionen von Sternen und Galaxien wäre das schon möglich.“ Steffen nickt ihm zu.
„Aber die Entfernungen und die Abgründe zwischen den Galaxien lassen ein mögliches Treffen solcher Intelligenzen wohl sehr unwahrscheinlich werden.“
Lars hatte wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.
„Mit der Schleichfahrt, mit der du übermorgen zum Mond fliegst, wirst du in tausend Jahren noch keine andere Rasse treffen.“
Franz Xavier widersprach: „Und wenn die Anderen uns treffen. Ich meine, vielleicht sind sie schon viel weiter in ihrer Evolution oder haben bessere Maschinen und Flugkörper.“
Lars schüttelte wieder den Kopf.
„Die Relativitätstheorie werden die auch nicht einfach auf den Kopf stellen können. Schneller als das Licht kannst du dich nicht bewegen und dann muss man erst einmal solche Geschwindigkeiten erreichen. Das wird wohl noch Zukunftsmusik bleiben, jedenfalls für die nächsten zwei- bis dreihundert Jahre.“
„Lass es gut sein, Franz. Nimm es einfach wie es ist.“
Steffen schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. Franz steckte seine beiden Hefte wieder ein und bestellte ein großes Bier: „Na also, geht doch.“ Lars stieß mit ihm an. Leseausschnitt Ende.


Produktdetails
Autor: Jens Fitscher
  • Seitenzahl: 313 (Taschenbuchausgabe)
  • 2013
  • Deutsch
  • ISBN-13: 9783957450142
  • Ohne Kopierschutz

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